MIT GROSSER BEGEISTERUNG BEI DER SACHE
Im Rahmen des digitalen Transformationsprozesses an der Schule Arosa fand kürzlich ein Medientag statt. Bericht von Uwe Oster.
Eine moderne Schule ist ein wichtiger Standortfaktor, um junge Familien im Ort zu halten – oder diesen so attraktiv zu machen, dass man beispielsweise ein Jobangebot gerne annimmt. Und damit ist man mit dem Fachkräftemangel schon bei einer weiteren Herausforderung.
Viel in das Schulwesen investiert
Arosa hat in den vergangenen Jahren viel in das Schulwesen investiert, allen voran durch den Schulhaus-Neubau. Zu einer modernen Schule gehört aber auch, dass sie Wissen zeitgemäss vermittelt. Und hier ist die digitale Transformation ein zentraler Punkt. Dazu gehört Hardware wie die interaktiven Schultafeln, mit denen inzwischen alle Klassenzimmer in Arosa ausgestattet sind. Dazu gehören Tablets für die Kinder und Jugendlichen. Und es braucht deren Anwendung im und für den Unterricht. Schulratspräsident Thomas Häring ist das Thema digitale Transformation sehr wichtig. Um sich Klarheit zu verschaffen, sei es notwendig gewesen, «das Ganze aufzurollen». Auch ihm sei am Anfang nicht bewusst gewesen, dass es dazu weiterhin Beiträge auf hohem Niveau im Budget für die Schule brauche. «Das ist nicht mit einer einmaligen Leistung getan.» Megatrends wie Konnektivität, Individualisierung, Globalisierung und Mobilität befeuern und beschleunigen die Entwicklung im Bereich der Digitalisierung. «Es liegt auf der Hand, dass unsere Kinder entsprechende Kompetenzen ausbilden müssen, um sich in diesem Umfeld zurechtzufinden», ist Thomas Häring überzeugt. «Die Kinder kommen darum nicht mehr herum. Das ist nicht mehr ‹nice to have›, sondern es gehört zu unserem Alltag.» Dazu gehöre das «Lernen über die Medien», das bewerten können von Informationen. «Kann man dieser Quelle trauen oder nicht?» Ebenso der respektvolle Umgang in der Kommunikation miteinander über die Neuen Medien.
Fit für die Zukunft
Bei der digitalen Transformation wird die Schule Arosa «auf dem gesamten Weg» begleitet von der Firma Deltix, die sich auf Medien und Informatik im Unterricht spezialisiert hat. Sie deckt den gesamten pädagogischen Bereich ab, inklusive der Weiterbildung der Lehrpersonen, deren Engagement bei diesem Prozess ganz zentral sei. Für Giusep Carigiet von der Firma Deltix steht fest: «Die ständige Erweiterung der Medienkompetenz hilft uns Schritt zu halten und macht unsere Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft.» Einmal in der Woche ist ein Vertreter der Firma an der Schule präsent. «Das sind alles Leute mit einer pädagogischen Ausbildung», betont der Schulratspräsident. Ende 2024 wird der erste Teil der digitalen Transformation umgesetzt sein, es handle sich dabei um einen längerfristigen Prozess. Wobei man die Schüler in diesem Prozess sofort «mit im Boot» gehabt habe. Doch handle es sich dabei nicht nur darum, mit den Medien umzugehen und die verschiedenen Funktionen kennenzulernen, wie in einem klassischen Informatikunterricht früher – «das lernen die Kinder innerhalb kürzester Zeit».
Alles ist miteinander vernetzt
Giusep Carigiet macht dies an einem Beispiel fest: Ein Schüler muss einen Vortrag über einen Fluss halten. Vor dem digitalen Zeitalter ist er dazu in die Bibliothek gegangen, holte sich die Information aus Büchern. Später konnte er sich diese Informationen auch aus dem Internet holen und stellte diese zusammen. Heute aber gehe die Digitalisierung viel weiter, Film-, Ton- und Bilddokumente würden eingefügt, welche die Schüler selber zu einer umfassenden Präsentation zusammenstellten. Das gelingt fast spielerisch. «Die Schüler müssen oft nicht einmal mehr lernen, wie man das anwendet. Das wissen sie bereits. Aber sie lernen, wie man das alles miteinander vernetzt. Und sie machen das sehr selbstständig nach dem Motto ‹try and error›», sagt Thomas Häring. Dabei sind Computer und Internet nicht nur Werkzeuge, die das Lernen unterstützen, sondern werden nun auch selbst zum Unterrichtsgegenstand. «Ohne Technik wäre das alles nicht möglich», sagt Giusep Carigiet. Mit dieser Technik umzugehen, sei für die Schülerinnen und Schüler selbstverständlich. «Gib ihnen das Gerät und die Vision, dann gehen die los. Die kannst du nicht aufhalten. Die blühen richtig auf.» Bei dem digitalen Wandel müsse die ganze Schule mitmachen, auch die Lehrpersonen bräuchten keine Sorgen davor zu haben. Giusep Carigiet sprüht förmlich vor Begeisterung, wenn er über die digitale Welt spricht. Diese eröffne den Schülerinnen und Schülern «ungeahnte Möglichkeiten».
Das Thema Robotik im Mittelpunkt
Um die ganze Vielfalt der digitalen Möglichkeiten nutzen zu können, war es der Firma Deltix auch wichtig, dass die Schüler mit einem Tablet und nicht mit einem Laptop arbeiten. Denn mit einem Laptop kann man, um beim Beispiel des Schülerreferats zu bleiben, nicht nach draussen, um Film- oder Tonaufnahmen zu machen. Dazu braucht es ein Tablet. In der Schule Arosa verfügen mittlerweile alle Schülerinnen und Schüler ab der dritten Klasse über ein Tablet – eine tolle Sache! Um bei der digitalen Transformation weiter voranzukommen, werden ein- bis zweimal im Jahr Schwerpunkte gesetzt. So fand etwa an der Schule St. Peter im vergangenen Jahr ein Medientag statt, bei dem die Schülerinnen und Schüler eine Zeitung produziert hatten. Kürzlich fand nun an der Schule Arosa ein Medientag statt, bei dem das Thema Robotik im Mittelpunkt stand, jeweils abgestimmt auf die jeweiligen Klassen- respektive Altersstufen.
Dabei kam im Kindergarten der Bee Bot zum Einsatz. Eine Biene, welche mit Tasten zu programmieren ist, die Oberstufe arbeitete mit Calliope, einem Einplatinencomputer, der eigens für Bildungszwecke entwickelt wurde, und die Primarklassen mit den Lego-Spike-Robotern, einer Entwicklung von Lego Education. Bei den dafür entwickelten Lernkonzepten gibt es keine gedruckten Bauanleitungen, son- dern eine Software zur Programmierung der verschiedenen Modelle. Dabei können die Schüler verschiedene Lösungswege ausprobieren und ihre Fehler korrigieren, bis das Modell einwandfrei funktioniert. Spielerisch lernen die Kinder und Jugendlichen so, digitale Prozesse anzuwenden. Hilfsmittel für Schüler und Leh- rer stehen dabei unterstützend zur Verfügung.
Dabei kam im Kindergarten der Bee Bot zum Einsatz. Eine Biene, welche mit Tasten zu programmieren ist, die Oberstufe arbeitete mit Calliope, einem Einplatinencomputer, der eigens für Bildungszwecke entwickelt wurde, und die Primarklassen mit den Lego-Spike-Robotern, einer Entwicklung von Lego Education. Bei den dafür entwickelten Lernkonzepten gibt es keine gedruckten Bauanleitungen, son- dern eine Software zur Programmierung der verschiedenen Modelle. Dabei können die Schüler verschiedene Lösungswege ausprobieren und ihre Fehler korrigieren, bis das Modell einwandfrei funktioniert. Spielerisch lernen die Kinder und Jugendlichen so, digitale Prozesse anzuwenden. Hilfsmittel für Schüler und Leh- rer stehen dabei unterstützend zur Verfügung.
Ein voller Erfolg
Am Medientag an der Schule Arosa konnte man sehen, wie selbstverständlich Schülerinnen und Schüler heute mit dieser Materie umgehen – und mit welcher Begeisterung. Darüber freut sich Schulleiter Pirmin Walker: «Der Medientag war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler waren mit einer ansteckenden Begeisterung bei der Sache und hatten sichtlich Spass am Lösen von Problemen und dem Programmieren.» So hätten sie sich einen ganzen Tag lang im Zeichen des Programmierens intensiv mit den digitalen Hilfsmitteln auseinandersetzen können und diese auch gekonnt einzusetzen gelernt, so Walker. Ebenso sei es für die Lehrpersonen spannend gewesen, sich mit den Problemstellungen auseinanderzusetzen und den Schülerinnen und Schülern zu helfen. Aber gleichermassen auch «herausfordernd und und anspruchsvoll», findet Schulratspräsident Thomas Häring lobende Worte für die Lehrpersonen, deren «Mitmachen» beim digitalen Transformationsprozess natürlich von zentraler Bedeutung sei. Nicht zu vergessen die Eltern. Einige von ihnen kamen beim Medientag bereits am Nachmittag zu Besuch, erzählt Pirmin Walker. «Mit vollem Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler diesen ihre Projekte.» Ebenso sei der Elternanlass am Abend auf viel Interesse gestossen, «und die Diskussionen während dem Podium wie auch anschliessend beim Apéro waren für alle Beteiligten sehr gewinnbringend». Dabei wurde natürlich auch viel über das Thema Sicherheit im Netz und «Bildschirmzeit» debattiert – wie begrenzt man diese, was ist sinnvoll, wer hat welche Verantwortung, fasst Thomas Häring zusammen. Wobei dies nicht eigentlich die Aufgabe der Schule, sondern der Eltern sei. «Ab einem gewissen Alter haben ohnehin alle ein Handy, und darauf hat die Schule sowieso keinen Zugriff.» Aber natürlich gehöre zur digitalen Bildung, welche den Schülerinnen und Schülern vermittelt werde, auch der vernünftige Umgang mit Medien inklusive dem Thema Mobbing. An der Schule gebe es selbstverständlich eine umfassende Firewall, daheim in der Regel nicht – womit wiederum die Eltern in die Verantwortung kämen.